Der HIV-Selbsttest ist da

Voraussetzung dafür ist der flächendeckende Zugang zu Testangeboten. „Nur wer seinen Stauts kennt, kann sich und andere schützen“, so Maike Biewen, Geschäftsführerin der AIDS-Hilfe Baden-Württemberg. „Neben den Testmöglichkeiten in den Checkpoints der Aidshilfen, Arztpraxen oder Gesundheitsämtern, ist der HIV-Selbsttest seit Anfang Oktober in Deutschland frei verkäuflich. Geplant war der bundesweite Verkauf in Apotheken, Drogeriemärkten und im Onlinehandel. Leider beschränkt sich der Großteil der Anbieter aktuell noch auf den Onlinemarkt, was wir gerne ändern würden und nun gezielt auf Apotheken und Drogeriemärkte zugehen.“

Laut der neusten Veröffentlichung des Robert-Koch-Instituts leben etwa 11.400 Menschen mit HIV in Deutschland, ohne von Ihrer Infektion zu wissen. Etwa die Hälfte aller HIV-Diagnosen erfolgt erst nach Jahren und erhöht somit die Chance auf Begleit- und Folgeerkrankungen drastisch. „Eine HIV-Infektion kann gut behandelt werden, wenn sie früh genug erkannt wird. Um dies zu erreichen, erhoffen wir uns, dass auch die Apotheken den HIV-Selbsttest anbieten. So können Menschen, die aus Scham oder fehlender Erreichbarkeit bisher auf einen Test verzichteten, den Selbsttest als Alternative nutzen.“

Anfängliche Bedenken, dass die so getesteten Menschen bei einem reaktiven Ergebnis keine weitere Hilfe in Anspruch nehmen, bestehen nicht mehr. Die Informations- und anonymen Online-Beratungsangebote sollen weiterhin bundesweit angepasst und ausgebaut werden und die Aidshilfen stehen vor Ort als kompetente Ansprechpartner*innen zu Verfügung.

Weitere Informationen zu dem Selbsttest unter https://www.aidshilfe.de/meldung/hiv-selbsttest-aids-verhindern-0. Alle Infos zu den Testangeboten in Baden-Württemberg unter www.checkpoint-bw.de und unter www.aidshilfe-bw.de.

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