Zum Internationalen Tag der Frauengesundheit - Aufruf der Aidshilfen: Späte HIV-Diagnosen vermeiden!
Jährlich gibt es etwa 600 – 700 HIV-Neudiagnosen bei Frauen. Davon leben 75 % schon länger mit HIV, ohne es zu wissen. 15 % aller Frauen mit HIV haben ihre Diagnose erst im Stadium Aids erhalten. Die Zahlen sind so hoch, da Frauen trotz Symptomen oft jahrelang kein HIV-Test angeboten wird.
„Leider hält sich auch unter einigen Ärzt*innen der Irrglaube, dass HIV nur Männer, die Sex mit Männern haben oder Drogengebrauchende Menschen betreffe.“, sagt Maike Biewen, Geschäftsführerin der Aidshilfe Baden-Württemberg. „Frauen werden keine Tests angeboten, da eine HIV-Infektion nicht in Betracht gezogen wird.“
2020 ging die Zahl der HIV-Neudiagnosen laut dem Robert Koch Institut zurück. Wissenschaftler*innen vermuten, dass während der Corona-Pandemie weniger getestet wurde und somit die Zahl später Diagnosen, vor allem auch bei Frauen, erneut steigen könnte.
Um dies zu verhindern und um medizinisches Personal zu sensibilisieren, bietet die Deutsche Aidshilfe bundesweit Fortbildungen für Ärzt*innen mit dem Titel „Let’s talk about Sex“ an.
„Sexualität ist ein wichtiger Bestandteil, wenn es um die eigene Gesundheit geht.“, so Biewen. „Darüber zu sprechen sollte, auch bei Ärzt*innen, alltäglicher werden.“
Die Aidshilfen in Baden-Württemberg nutzen den Internationalen Frauengesundheitstag, um frauenspezifische Angebote zu machen wie beispielsweise extra angebotene Testabende für Frauen.
Mehr Frauenspezifische Infos gibt es hier: https://femmetastic-bw.de/
Informationen zu den Fortbildungen der Deutschen Aidshilfe hier:
https://www.hiv-sti-fortbildung.de/
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